Eris
Anmeldungsdatum: 25.08.2011
Beiträge: 73
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 Verfasst am: 04. Nov 2011 00:30 Titel: |
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Eine prima Methode um einen Text zu verstehen ist - auch wenn es jetzt sarkastisch
rüberkommen mag - lesen.
Ich sage das, weil es nicht selbstverständlich ist, dass ein Text wirklich gelesen wird.
Er darf weder zu langsam noch zu schnell gelesen werden, sondern gerade so, dass er
verstanden wird und da ist jede Person anders.
Am besten kopierst du den Text oder druckst ihn dir aus, ich weiß ja nicht in welcher
Form er dir vorliegt.
Mit einem Bleistift und einem Textmarker bewaffnet gehst du ans Werk.
Wie die Methode genau heißt, weiß ich nicht. Ich sage dir einfach wie ich vorgehe,
und ich lese viele wissenschaftliche Texte, also Texte, die eine hohe Aufmerksamkeit
und Bearbeitungstiefe erfordern.
Zuerst liest du dir den Text einfach einmal locker und entspannt durch und schreibst
dir am Ende auf, was du verstanden hast, auf ein anderes Blatt oder direkt in ein
Textprogramm wie den Editor.
Dann untermalst du mit Bleistift, falls du das nicht schon hast, die Wörter die du
nicht kennst, schlägst sie in einem Lexikon oder im Internet unter
http://dict.leo.org/ nach und schreibst sie über das betreffende Wort, fertigst dir
eventuell dazu auch noch Karteikarten an und übst sie, falls es dir nicht eh leicht
von der Hand fällt, neue Wörter zu merken.
Mittlerweile sollte dir am Text etwas aufgefallen sein:
Es gibt einleitende Sätze, abschließende Bemerkungen, Worthülsen und Formalitäten.
Diese gehören alle nicht in eine Zusammenfassung.
Jedoch jene Sätze, die Informationen tragen, sind Aussagen, die in die Zusammenfassung
gehören. Hier kommt der Textmarker ins Spiel. Markiere die Textstellen,
die aussagekräftig sind.
Allgemeine Regeln gibt es so gesehen nicht, da jeder Mensch anders ist, anders lernt
und auch anders versteht. Wenn du dir einen Zeitungsartikel zum Beispiel durchliest,
der eine halbe Seite ausfüllt, und dann den Inhalt deiner Großmutter erzählst... das
was du berichtet hast, ist die Zusammenfassung.
Mit anderen Worten: schaue nicht zu genau ins Detail, denn Details sind in dieser
Hinsicht genau wie Dackel... je mehr du hinter ihnen her springst, desto mehr rennen sie
weg. Also bleibe einfach an der Oberfläche und schaue was bei dir "hängen" bleibt.
Jetzt nehmen wir allerdings an, du sollst eine Zusammenfassung schreiben mit deinen
eigenen Worten, also nicht einfach die "guten" Sätze abschreiben und die "schlechten"
Sätze (Formalitäten und Worthülsen etc.) herausstreichen. So mache das trotzdem und
übersetze es dann in deine eigene Prosa, in so simple Worte, dass es ein kleines Kind versteht.
Den Kern eines Textes verstehst du immer dann, wenn du dir vorstellst, dir würde etwas
berichtet. Was würde dich interessieren und was würde dich hingegen eher langweilen.
Mit der Zeit kannst du ein Gefühl dafür entwickeln, was den Zuhörer/Leser wirklich
interessiert. Nimm zum Beispiel genau diesen Text, den ich gerade verfasse. Vieles
erscheint im Kontext sinnig, aber manches verhüllt auch die "Perlen der Weisheit". Diese Perlen gilt es in der Zusammenfassung herauszustellen.
Scheue dich niemals, einen Text auszudrucken und Absätze rauszustreichen bei denen
du das Gefühl hast, der Autor oder die Autorin wollte nur Platz füllen und hat
im Grunde nichts ausgesagt. Versuche für mehrere Worte ein Wort zu finden. Mache
aus mehreren Aussagen eine Aussage. |
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