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Pablo
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 192
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Verfasst am: 29. Mai 2011 15:55 Titel: Gerundium |
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Hi MI,
wärst du so nett und würdest hier vielleicht nochmal auf das Gerundium eingehen?
Kann man davon ausgehen, dass wenn ein Verb nominalisiert wie z B:
Das Laufen ist gut.
man das Gerundium benutzt im Englischen?
Walking is good.
oder wie merkt und macht man das am besten mit dem Gerund?
Grüße |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 22.01.2005 Beiträge: 1140 Wohnort: München
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Verfasst am: 30. Mai 2011 23:23 Titel: |
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Ja, Nominalisierung ist eine der Hauptanwendungen und Aussagen des Gerundiums in Englischen.
Ich glaube, dass es in die Richtung "Nominalisierung im Deutschen" => "Gerund im Englischen" quasi immer gilt - jedenfalls fällt mir spontan kein gutes Gegenbeispiel ein.
Anders herum ist das nicht immer der Fall, also nicht jedes Gerund stellt in der deutschen Übersetzung eine Nominalisierung dar. Häufig finden sich dahinter:
- ein Infinitiv (wie bspw. "Lying to somebody isn't nice" -> Jmd. anzulügen ist sehr unschön.)
- ein Verb, was nur mit einem Gerundium stehen kann - da gibt's Listen für, ich glaube, die habe ich auch schon einmal gepostet.
Gruß
MI |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 192
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Verfasst am: 31. Mai 2011 09:15 Titel: |
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Hi,
okay, reicht es wenn man darauf achtet, ob Verben nominalisieren und zusätzlich die Verben kennt, die das Gerund verlangen?
Damit dürfte doch das Meiste gedeckt sein oder?
Gruß |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 22.01.2005 Beiträge: 1140 Wohnort: München
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Verfasst am: 01. Jun 2011 00:18 Titel: |
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Ja, wobei wie gesagt das Gros der anderen Fälle in den letzten Fall, den ich beschrieben habe, fällt - und der ist wiederum fast ein Nominalisierungsfall:
"Lying to s.b. is not nice" muss man mit "Jemanden anzulügen ist unschön" übersetzen, aber
"Lying is not nice" könnte man ja bspw. mit "Das Lügen ist unschön" übersetzen.
Das "to s.b." macht das halt ein bisschen kaputt.
Was ich damit sagen will: Der Rest ergibt sich vermutlich nach und nach einfach aus Logik.
Gruß
MI |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 192
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Verfasst am: 01. Jun 2011 10:59 Titel: |
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Hi,
aber überschneidet sich das Gerund nicht irgendwie mit anderen progressiv/passivformen?
oder z.B. der Infinitiv nach bestimmten Verben - Das dürfte doch auch irgendwie eigenartig sein, wenn man einen Setz im Passiv mit so einem Verb hat und dann die Grundform benutzen soll?
Oder benutzt man das Gerund nur in der Gegenwart?
Gruß |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 22.01.2005 Beiträge: 1140 Wohnort: München
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Verfasst am: 02. Jun 2011 20:24 Titel: |
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Nein, ein Gerundium ist immer als solches zu erkennen - ganz einfach deswegen, weil ja die Verlaufsform immer davor ein Zeitverb hat ("is swimming"/"is doing", etc.). Das ist ja auch ein Grund, warum der Satzbau nicht so viele Freiheiten hat!
Wirkliche Überschneidungen gibt es mehr mit dem Partizip Präsens ("While sitting at my desk, blablabla" - das ist kein Gerund, sondern ein Partizip Präsens), aber das ist für den alltäglichen Sprachgebrauch wohl relativ egal.
Gruß
MI |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 192
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Verfasst am: 02. Jun 2011 20:35 Titel: |
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Hi,
also benutzt man das Gerund auch in der Vergangenheit?
Gruß |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 22.01.2005 Beiträge: 1140 Wohnort: München
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Verfasst am: 02. Jun 2011 21:01 Titel: |
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Naja, ich weiß nicht genau, welche Sätze dir Vorschweben, hier ein paar Beispiele:
"I am tired of reading" (letztes Wort ist das Gerund)
Da kann man natürlich genausogut sagen:
"I was tired of reading".
Ebenso:
After winning the tournament, he went back to school.
Andererseits gibt es auch eine Art Vergangenheitsform:
"Having studied physics, I still don't know what makes the world go round".
Lies dir ruhig den Wiki-Artikel hier durch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Gerund
Aber ich muss hier gestehen: Ganz genau kenne ich mich auch nicht aus und ich weiß auch nur deshalb darüber so viel Bescheid, weil ich da irgendwann einen Artikel drüber gelesen habe.
Ich gehe da im Grunde immer wie folgt vor: Wenn's logisch keinen Grund gibt, warum das nicht funktionieren sollte, dann gehe ich erst einmal davon aus, dass es funktioniert. Auch aufgrund der Ähnlichkeit zwischen Deutsch und Englisch sind viele Dinge eigentlich "intuitiv" - wie bspw. der Gebrauch der Zeiten, wenn es nicht gerade um den Unterschied zwischen Verlaufs- und einfacher Form geht.
Gruß
MI |
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