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interpretation-Thoreau
 
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Kerstin2
Gast





BeitragVerfasst am: 01. Feb 2005 23:00    Titel: interpretation-Thoreau Antworten mit Zitat

Ich muss bis morgen (ich hab's auch erst heut gekriegt; irgendwie war der Lehrer nicht allzu gut gelaunt...) einen "Definition Essay" ueber folgendes Zitat von Thoreau schreiben: "The mass of men lead lives of quiet desperation."
Ich bin damit aber komplett aufgeschmissen. Kann mir jemand irgendwelche Denkanstoesse geben, was genau man unter "quiet desperation" verstehen soll?
Und sind mit "men" wirklich nur Maenner gemeint, oder bezieht es sich mehr auf die Menschheit im Ganzen?[/i]
Ulli
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 03.07.2004
Beiträge: 1389

BeitragVerfasst am: 02. Feb 2005 09:24    Titel: Thoreau Antworten mit Zitat

Hi Kerstin2, Wink

habe mal bei LEO nachgeschaut, danach würde ich persönlich

quiet desperation mit stiller Verzweiflung übersetzen,
und du hast Recht, für men steht auch die Menschen.


Vielleicht weiß ein Schlaumeier noch was Besseres... Big Laugh Augenzwinkern


LG Ulli smile

_________________
LG Ulli

Tomorrow is often the busiest day of the week.

Spanish proverb
kikira
Gast





BeitragVerfasst am: 02. Feb 2005 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ein Zitat von Thoreau und heißt soviel wie:

Die meisten Menschen führen ein Leben in stiller Verzweiflung.

Was soviel heißt, dass, obwohl wir umgeben sind von Familie und Freunden, so können wir dennoch unsere innersten Gedanken und Gefühle nicht mitteilen, in der Angst, dass sie nicht gesellschaftskonform sein könnten und wir auf Ablehnung stoßen.
Die Gesellschaft schreibt ungeschriebene Gesetze vor, nach denen man sich richten muss, will man nicht ausgestoßen sein.
Daher muss man mit dem Strom schwimmen und seinen Mund halten - also: leiden in stummer Verzweiflung.
Ein gegen den Strom Schwimmen bedeutet, ausgestoßen zu werden.
Vielleicht ist es aber auch eine Frage des Miteinanders.
Wir haben verlernt, zuzuhören. In unserer schnelllebigen Zeit mit ihrer Hektik und ihrem Stress macht sich kaum einer mehr die Mühe, die Mauer seines Gegenübers durchbrechen zu wollen.
Die Folge daraus ist, dass man selbst es aufgibt, sein Innerstes zu offenbaren, weil man hinter dem Gegenüber die Interesselosigkeit spürt.
Obwohl die Weltbevölkerung so rapide wächst, vereinsamt der Mensch immer mehr und mehr. Immer mehr und mehr zählt das Recht des Stärkeren - desjenigen, der sich ohne Rücksicht durchsetzt. Jeder muss selber schauen, wo er bleibt und kann nicht auch noch Rücksicht auf andere nehmen, wenn er selbst nicht untergehen will.

Das waren ein paar Gedankenanstöße...wenn du darüber nachdenkst, wird dir bestimmt noch mehr einfallen dazu. smile

lg kiki
kikira
Gast





BeitragVerfasst am: 02. Feb 2005 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist noch ein Aspekt eingefallen:

Viele Menschen können sich auch nicht mitteilen, weil sie nie gelernt haben, zu genießen. Ihr einziges Streben ist ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und genug Geld zu haben. Aber sie streben nicht nach Höherem - nach Wissen, nach sinnlichem Erleben. Das kann ein schönes Gedicht sein oder der Blick über ein wunderschönes Tal..oder was auch immer. Sie sind abgestumpft und leiden aber innerlich und wüssten nicht einmal, in welcher Form sie ihr Leiden ausdrücken sollten, weil ihnen die Begeisterung für die einfachen Dinge des Lebens fehlt.

lg kiki
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