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Birkenbihlmethode zum Fremdsprachenlernen
 
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MIB



Anmeldungsdatum: 04.12.2007
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2008 17:08    Titel: Birkenbihlmethode zum Fremdsprachenlernen Antworten mit Zitat

http://www.youtube.com/watch?v=RCi9wON4hnY

Was haltet ihr davon??
Kennt jemand zufällig die Bücher und weitere Techniken in Bezug auf die Rethorik dieser Frau?
MI
Administrator


Anmeldungsdatum: 22.01.2005
Beiträge: 1140
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2008 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zuerst: Hab mir die Filmchen angesehen (nicht die Beispiele). Kenne das Schema aber überhaupt nicht.

Insgesamt: Schwierig einzuschätzen. Die Frau ist sehr von sich überzeugt, es kommt für mich rüber, dass alles andere "Kappes" ist, nur ihre Methode nicht. Das ist immer gefährlich. Aber gut. Sie will sich, bzw. ihre Firma halt verkaufen.

Nun zum "eigentlichen Inhalt":

1. Dekodieren: Ja, okay, nicht immer auf dem besten Deutsch beharren - zumindest in den ersten Jährchen, da würde ich ihr schon zustimmen. Aber in der Schule führt einfach kein Weg am guten Deutsch vorbei, zumindest am ENDE einer Lektion. Die Frau redet so viel vom Unterbewusstsein, aber da geht natürlich auch die "Dekodierung" rein. Dinge wie "das macht keinen Sinn", die soweit ich weiß grammatikalisch eigentlich untragbar sind (richtig ist: Einen Sinn ergeben oder Einen Sinn haben), sind so in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Zudem kann es sogar passieren, dass in anderen Sprachen nach dieser "Dekodierung" dann der Sinn des Satzes verloren gegangen ist. DANN frage ich mich, was man macht. Aber so (ähnlich) haben wir es im Lateinunterricht gemacht: Wir haben erst einmal "schlecht" übersetzt und dann den entstandenen Satz ins Deutsche geformt. Das ist vielleicht ein überdenkenswerter Kompromiss.

Und noch eine Ungereimtheit ist mir aufgefallen: Was macht man, wenn man Finnisch lernen möchte? Beim Englischen ist's einfach: Eigentlich ist die englische Sprache ja eine westgermanische Sprache, in der nur noch ein Artikel vorhanden ist (grammatikalisches Geschlecht ist weg - bis auf die Unterscheidung bei Personen), dessen Deklination von Präpositionen übernommen wird und dessen Konjugation durch Satzbau hinfällig wird. Das lässt sich im Deutschen bewerkstelligen. Das Englische grammatikalisch gesehen im Wesentlichen eine Art "simple Deutsch".
Das Finnische aber hat aber z.B. 15 (in Worten: "fünfzehn" Augenzwinkern ) Fälle. Dafür haben wir im Deutschen keine MÖGLICHKEIT, das wirklich zu "dekodieren". Wir MÜSSEN auf Präpositionen - also auf unsere Sprache - zurückgreifen. Wir suchen also "Entsprechungen" und ich glaube kaum, dass wir wirklich wortwörtlich übersetzen können. Es mag sein, dass das nicht nötig ist und dass das trotzdem genausogut geht, aber ich bezweifle es.
Fazit: Bei grammtikalisch gleichwertigen oder minderwertigen Sprachen (von der Komplexität her Augenzwinkern ): Kein Problem. Aber was ist mit grammatikalsich höherwertigen? Da muss ich auf Ersatzkonstruktionen zurückgreifen.

2. Aktives Hören: No Problem with that - wenn man die Vokabeln nicht kann, immer das Deutsche mitlesen, claro. Das hat einen Sinn. Im Grunde heißt das aber auch: Ich lerne die Vokabeln. Wenn ich die meisten Vokabeln innerhalb eines Tages lerne (so geht's bei mir teilweise), dann brauche ich das also nicht, weil es mir keine Zeitersparnis bringt. Andernfalls ist das vielleicht wirklich ganz sinnvoll.

3. Passives Hören: Und hier liegt mein Problem. Das ist nämlich ein extrem zweischneidiges Schwert. So, wie vielleicht die Fehler der Sprachenmethode bewiesen sind, ist nämlich meines Wissens nach auch bewiesen, dass hintergründige Beschallung der Aufmerksamkeit schadet. Das heißt: Wenn ich etwas Wichtiges neben dem passiven Hören mache, dann werde ich das entweder schlechter erledigen oder in längerer Zeit.
Das heißt wiederum: Eigentlich kann man das Ganze nur beim Computerspielen, etc. machen.

4. Aktivitäten. Ja, kann man verstehen. So lernen ja auch Kleinkinder: Erst hören, dann reden.

MEIN Fazit: Murks ist's bestimmt nicht. Es lohnt sich, das ganze mal auszuprobieren. ABER: Es ist auch nicht "die Lösung für alles". Einiges kann das System nicht leisten, in einigen Bereichen sehe ich Schwächen. Eine Teilweise Dekodierung, oder ein Mischmasch der Sprachen mit dem Verknüpfen akustischer und visueller Reize (sprich: "aktives Hören") ist denke ich durchaus ein guter Gedanke. Das Ganze so am Ende auch stehen zu lassen halte ich nicht für die beste Idee.
Dem vorbehaltlosen "passiven Hören" in allen Lebenssituationen stehe ich eher skeptisch gegenüber. Beim Computerspielen oder Entspannen ja, ansonsten, naja.
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